Ist schon eine spannende Geschichte, die Sache mit dem Neid.
Der Volksmund ist der Meinung, Neid wäre die höchste Form der Anerkennung. Vielleicht ist gerade deswegen auch der Satz „Der ist doch nur neidisch!“ in unserer Gesellschaft so beliebt. Anerkennung wünscht sich schließlich jeder! Das Interessante an der Sache ist, das in unseren Augen fast alle unserer Mitenschen neidisch sind, sich aber selbst niemand für neidisch hält.
Hören wir allerdings tief in uns hinein, werden wir recht schnell feststellen, dass es Situationen gibt in denen man nun mal gerne hätte was ein anderer hat. Soweit nicht schlimm 🙂
Aber: worauf sind wir eigentlich neidisch?
Würde man eine Umfrage starten welche Menschen am allermeisten beneidet werden, wären vermutlich die Reichen, die Schönen und die Einflussreichen ganz oben auf der Liste.
Die Eigenschaft die am häufigsten geneidet wird ist aber weder Schönheit, noch Reichtum. Die Eigenschaft auf die wir alle neidisch sind ist Mut!
Den Mutigen gehört die Welt!
Angenommen eine ehemalige Schulkollegin eröffnet ein kleines Cafe mit selbstgebackenen Kuchen – so wie wir es uns in Schulzeiten immer erträumt hatten. Was sorgt bei der Eröffnungsfeier für das unangenehme Gefühl der Eifersucht? Die teure Einrichtung? Die vielen Gäste? Die Menschen mit Glückwunschkarten und Blumensträußen? – bestimmt nicht. Das was wirklich neidisch macht ist der Mut!
Der Mut den wir nie aufgebracht haben um uns unsere Träume zu erfüllen.
Oder habt ihr schon mal ein traumhaft schönes Kleid mit viel zu kurzem Rock anprobiert und dann doch nicht gekauft, aus Angst davor billig auszusehen oder overdressed zu sein? Wenn man dann auf einer Party eine Frau trifft die genau dieses Kleid mit strahlendem Selbstbewusstsein trägt kann einen schon mal der Neid packen!
Nicht der Neid darauf, wie viel dieses Kleid gekostet hat oder auf die bewundernden Blicke der Menschen sondern auf den Mut den wir selbst nicht hatten.
Was also tun?
So jetzt wissen wir, dass die Kirschen in Nachbars Garten immer besser, sein Gras immer grüner und seine Beziehung bestimmt viel glücklicher ist als unsere eigene. Der Neid sieht nämlich immer nur das schöne Blumenbeet – nie den Spaten!
Es ist verpönt neidisch und missgünstig zu sein – deshalb geben es auch die wenigsten Menschen wirklich zu. Solange Neid nur ab und zu aufkommt schadet er nicht – wird er allerdings zum ständigen Begleiter zerstört er unsere Lebenszufriedenheit und macht total unglücklich!
Der Trick dabei ist das Glück der anderen nicht zum eigenen Unglück zu machen. Vielmehr sollten wir uns fragen, was der andere besser macht. Was muss ich lernen um auch so mutig und erfolgreich zu sein?
Lasst uns endlich aktiv werden und tun was notwendig ist um uns das große Stück vom Kuchen zu holen das uns zusteht!
Sobald sich der erste (wenn auch kleine) Erfolg einstellt sollte der auch gebührend gefeiert werden! Wer kleine Fortschritte feiern kann wird bald von der Größe seiner Schritte überrascht sein!
Ja, der soziale Vergleich… was beneiden wir? Du nennst den Mut, bei anderen ist es vielleicht das insgesamt scheinbar „bessere“ Leben der anderen. Ich habe dazu sogar mal einen Artikel geschrieben: https://mutter-und-sohn.blog/2018/11/03/wer-hat-die-dickste-posaune-die-last-des-sozialen-vergleichs/. Und bin, ehrlich gesagt, recht froh, dass mich die „Vergleicheritis“ selbst nicht oft erwischt.
Wie ich schrieb: im Leben der anderen wären wir doch immer wir selbst, würden vielleicht ganz anders handeln und womöglich gar nicht (dauerhaft) zufriedener empfinden!…
Danke für den Denkanstoß und lieben Gruß, Sarah
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Mega geschrieben ✊🏽
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