Von kaum einem anderen Typen hab ich schon so viel gehört wie von diesem mysteriösen „man„. Jeder außer mir scheint ihn zu kennen, ja sogar gut mit ihm befreundet zu sein, aber niemand hat ihn je gesehen. Wir alle wissen recht gut über die Misstände in der Welt bescheid. Auch wenn wir in mancherlei Hinsicht anderer Meinung sind, in einer Frage sind wir uns alle einig.
„Man“ muss dringend etwas tun um die Welt zu retten!
„Man“ sollte auf jeden Fall weniger Plastik und möglichst secondhand kaufen um endlich für sauberere Meere zu sorgen. Außerdem sollte „man“ Joggen gehen und nicht nur auf der Couch sitzen in der Hoffnung irgendwann abzunehmen. Weiters sollte „man“ etwas für die vielen Kriegsopfer und Flüchtlinge tun. Am besten „man“ sorgt dafür, dass ihnen direkt vor Ort geholfen wird, damit „man“ sich nicht aufregen muss, wenn Flüchtlingsströme Richtung Europa wandern. Und wenn „man“ schon dabei ist, könnte er auch direkt die Feuer in Australien löschen und die Pole vor dem Schmelzen bewahren in dem er keine Flugreisen mehr bucht und sein Auto verkauft.
Wie ihr seht – wer auch immer dieser „man“ ist – seine To-Do-Liste ist jetzt schon sehr lang. Nahezu täglich kommen neue Aufträge dazu. Manche von uns gehen sogar so weit mit Fackeln und Mistgabeln (oder Plakaten und Sitzstreiks) auf die Straßen zu gehen um darauf aufmerksam zu machen wie viele Dinge „man“ doch tun müsste um endlich das Leid der Welt zu bekämpfen.
Da gehen Menschen auf die Straße, blockieren Flughäfen, stürmen das Parlament oder klettern auf Brücken oder Häuser um Plakate anzubringen und daran zu erinnern was „man“ doch endlich machen muss. Warum zur Hölle macht dieser „man“ noch immer nichts?
Wäre dieser „man“ ein Hund würde sein Herrchen ihn bestimmt mit „Der ist ganz brav und tut überhaupt nix!“ beschreiben.
Die Frage, wer dieser „man“ ist und warum er nichts tut werde ich wohl so schnell nicht klären können.
Aber ich hab eine gute Freundin! Sie kann manchmal ziemlich anstrengend sein und oft habe ich auch keine Lust auf sie – trotzdem ist sie mittlerweile zu einem meiner besten Freunde geworden. Wollt ihr wissen wie sie heißt?
Eigenverantwortung!
Weil nun anscheinend dieser „man“ irgendwo auf der Couch sitzt und den Arsch nicht hoch kriegt ist es jetzt an uns ihm ein bisschen unter die Arme zu greifen mit – ihr ahnt es bestimmt schon – Eigenverantwortung!!!
Anstatt darüber zu jammern wie schmutzig die Straßen sind – einfach mal beim spazieren Gehen einen Zigarrettenstummel aufheben und in den Müll schmeißen. Nicht über die Verschmutzung der Meere klagen sondern einfach selbst auf die vierfach in Plastik gewickelten Süßigkeiten verzichten. Einfach mal den Bus nehmen und in Kauf nehmen etwas länger zu brauchen als für den Klimaschutz zu demonstrieren aber selbst bei jeder Veranstaltung mit dem eigenen Auto bis vor die Tür fahren.
Für uns und für die Welt wäre es ein riesiger Gewinn die Energie die wir investieren um Handlungsbedarf aufzuzeigen einfach zu sparen und selbst zu handeln!
Die Atemluft die wir für Jammern verschwenden einfach verwenden um einem lieben Menschen ein paar freundliche Worte zu sagen.
Die Zeit in der wir damit beschäftigt sind zu diskutieren was alle anderen falsch machen könnten wir nutzen um uns selbst zu verbessern.
Für ein freundliches, kollegiales und verständnisvolles Miteinander.
Mit Menschen die sich nicht scheuen vor der eigenen Haustür zu kehren und wenns sein muss auch ordentlich Staub aufzuwirbeln.
Das hast du genau richtig auf den Punkt gebracht: Selber mal machen, nicht immer nur denken oder sagen „man könnte“, „man sollte“, „man müsste“!… sondern selbst die Initiative ergreifen. Vielleicht wird so der ein oder andere animiert und tut auch etwas.
LG Kerstin
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Danke für deine Lieben Worte 🙂
Ich muss mich eh selbst oft an der Nase nehmen und mal einfach machen – aber mit ein bisschen Übung werd ich darin immer besser!
Alles Liebe
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Da auf „man“ kein Verlass ist. Ärmel hoch und selber ran an den Sauhaufen. Danke für’s Augenöffnen. ☺
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