Kennt ihr das auch?
Jemand überschreitet deutlich unsere Grenzen und tritt uns nahe – viel zu nahe! Aus Gründen der Höflichkeit oder aus Angst vor der Reaktion verzichten wir oft darauf die eigenen Grenzen deutlich zu machen und zu verteidigen!
Warum ich damit aufgehört habe aus Höflichkeit meine Grenzen zu ignorieren und wie es gelaufen ist? – Lest selbst!
„Wann erledigst du denn endlich XY für mich?“
Eine Frage mit der ich oft – sehr oft – überrumpelt wurde.
Bevor ich gefragt wurde, OB ich überhaupt Zeit oder Lust habe XY zu erledigen wird gefragt, WANN ich denn endlich XY erledigen würde. So als wäre das eine Selbstverständlichkeit oder sogar meine Pflicht.
Anstatt wie schon sooft irgendwie zu versuchen den an mich gestellten Forderungen nach zu kommen hab ich das erste Mal seit langem NEIN gesagt. NEIN zu unverschämten Forderungen und JA zu meinen eigenen Grenzen. Gefühlt habe ich mich dabei als hätte ich versagt – aber ein paar Sekunden später hab war ich vor allem eines – Stolz. Stolz darauf meine Grenzen gewahrt zu haben und mich nicht in eine Pflicht drängen zu lassen die mich nichts angeht.
Wie komme ich auch dazu Dinge für andere zu erledigen die nicht mal so nett sind höflich darum zu bitten oder zu fragen ob es für mich überhaupt denkbar wäre ihnen einen Gefallen zu tun?
„My home is my castle – not yours!“
Ein Thema das mich auch immer wieder wurmt sind Besucher, die sich unaufgefordert in fremden Häusern wie Zuhause fühlen und es als Selbstverständlichkeit sehen im Badezimmerschrank nach einem Deo zu kramen.
Ich hatte sogar mal das Vergnügen mit einer unliebsamen Verwandten die sich nicht nur selbst eingeladen sondern sogar beim ersten Besuch in unserer Wohnung selbst den Fernseher eingeschalten und sich auf die Couch gesetzt hat.
Kein Witz – auch wenn man das als normal denkender Mensch für unmöglich hält.
„Ich muss kurz aufs Klo!“ – und gefühlte Stunden später hört man den Besucher die Schlafzimmertür wieder schließen. In so einem Moment zu Fragen „Was hast du im Schlafzimmer zu suchen?“ erfordert einiges an Mut – Mut den ich nicht habe. Also hab ich heute bevor der Besuch das Haus betreten hat einfach alle Türen die für Besucher nicht zugänglich sein sollten mit dem Schlüssel versperrt.
Nachdem der Besucher an drei Türen gescheitert war hat er sich zu fragen getraut, wieso wir alle Türen zu hätten. Die Antwort fiel mir nicht leicht, aber das klare „Weil ich Besucher nicht leiden kann die das ganze Haus durchforsten!“ hat gewirkt.
Die Onkels und Tanten und lieben Verwandten…!
„Gib der Tante ein Küsschen…!“ ist der wohl bekannteste Grenzüberschreiter dens gibt. In unserem Fall darf ich über die Onkels und Tanten echt nicht meckern – die sind wirklich spitze!
Allerdings gibts nebst Onkels und Tanten auch noch einiges anderes an Verwandten, und unter denen sind doch ein paar, die nichts von Grenzen halten, schon garnicht von denen der Anderen.
Genau von diesen Menschen kommen dann auch Erziehungstipps wie „Du musst dem Kind eine Grenze setzen!“ – lustig oder?
Was meine Kinder betrifft lege ich größten Wert darauf, dass sie ein gesundes Bewusstsein für ihre eigenen Grenzen entwickeln und sich diese auch zu verteidigen trauen.
Wobei grundsätzlich gilt: Beziehung statt Erziehung!
Wenn ich meine Grenzen und die meiner Kinder gleichwertig erkenne und respektiere kommt das Bewusstsein bei den Kindern ganz von selbst!