Der Phönix!
Ein Fabelwesen – eine Phantasiefigur – irgendetwas mythologisches.
Ein Tier das nüchtern betrachtet gar nicht existiert.
Und doch wohnt er tief in uns – in jedem von uns.
Wie der Phönix aus der Asche
Der Phönix verkörpert ein Prinzip das in unserem Leben allgegenwärtig ist, dem aber dennoch viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Der Phönix verbrennt, er wird zu Asche. Und aus dieser Asche wird er wiedergeboren. Größer, schöner, stärker, mächtiger und kräftiger als je zuvor. Anders, und doch er selbst. Gleich, aber nicht mehr der Gleiche. Der entscheidende Moment dieses Prozesses liegt allerdings nicht in der Wiedergeburt, nicht im Auferstehen als wunderschöner Feuervogel. Nein, entscheidend ist das Verbrennen.
Der Phönix geht in Flammen auf – ein Prozess, den man sich nur als einen schmerzhaften vorstellen kann. Aber dieser Schmerz – sei er auch noch so groß ist die zwingende Voraussetzung für die Wiedergeburt. Es gibt keine Auferstehung aus der Asche, wenn zuvor nichts verbrannt ist.
Raus aus der Komfortzone – rein ins Leben!
Wenn ich in den Jahren seit ich von einer „normalen“ Frau zur Mama geworden bin etwas gelernt habe, dann das: Entwicklung ist immer unangenehm – egal, in welcher Form. Sie ist langwierig oder anstrengend oder zeitintensiv oder schmerzhaft. Sie lässt einen zweifeln, kostet einen Schlaf und sei es nur, weil man sich viele Gedanken über etwas macht. In irgendeiner Form ist Weiterentwicklung immer unangenehm, findet immer außerhalb der Komfortzone statt.
Nach über drei Jahren extremen Schlafmangels kann ich euch sagen: Man bekommt immer nur so viel auferlegt wie man auch (er)tragen kann. Jedes mal wenn ich nachts alleine war und gedacht hab „Noch einmal aufstehen und ich breche auf der Stelle tot zusammen“ habe ich es dann beim nächsten Schrei doch wieder geschafft aufzustehen und für meinen Sohn da zu sein.
Situationen wie Liebeskummer oder die Nächte in denen ich mutterseelenallein(erziehend) war, waren alles andere als angenehm. Oft habe ich im Selbstmitleid gebadet und meinen Mann verflucht, weil ich mich von ihm alleingelassen fühlte.
Und damit will ich mich gar nicht selbst loben oder meine Stärke auf irgendein Podest stellen. Was ich damit sagen will ist: die Momente des völlig „ausgebrannt“ Seins, diese Grenzerfahrungen haben erst die richtige Stärke in mir zu Tage gefördert. Aus jeder scheinbar nicht zu bewältigenden Situation in meinem bisherigen Leben bin ich schlussendlich gestärkt hervorgegangen.
Um eine Erfahrung reicher – weiser – besser.
Ich glaube das Wissen darüber, dass ins uns allen ein Phönix steckt der aus der Asche gestärkt wieder hervorkommen kann, schafft Vertrauen. Vertrauen in uns und unser Können!
Vertrauen und Zuversicht, dass es gut wird – egal was uns das Leben noch bringen mag.