Heute muss ich etwas los werden, was mich schon einige Zeit lang beschäftigt.
Anfangs war der Kreis derjenigen die sich für den Umweltschutz engagiert haben eher überschaulich. Greenpeace, BIO und ÖKO waren fast schon Schimpfwörter für Extreme Aktivisten. Aber in den letzten Jahren ist Umweltschutz zu einem richtigen Lifestyle, ja fast schon zu einem Statussymbol geworden. Und irgendwie hab ich den Eindruck, dass viele dieser ÖKO-Boom-Mitläufer aus den Augen verloren haben, worum es eigentlich geht. Nämlich unsere ERDE! Und nicht darum, sich selbst zu präsentieren und inszenieren.
Auch vor dem Thema Umweltschutz macht sie nicht Halt: die so weit verbreitete Scheinheiligkeit. Nicht nur, dass ich Belehrungen darüber, wie BIO man sein sollte, nicht leiden kann. Wenn ich dann selbsternannte Umweltschutz-Vorreiter vor einem veganen BIO-Cafe treffe und sehe, dass diejenigen mit dem Auto dort sind obwohl sie nur ein paar Meter zu Fuß hätten macht mich das irgendwie zornig.

Welchen Sinn macht es, durch Schulen zu Touren um über Umweltschutz zu referieren, während Zuhause der Waschtrockner läuft und Strom verschlingt? Auch bei jeder Gelegenheit mehrere hundert Kilometer mit dem Auto zu Fahren, nur um an Umweltschutz-Demonstrationen teilnehmen zu können finde ich schwachsinnig.
Wann sind wir auf die Idee gekommen, dass die vegane BIO-Avocado aus Chile besser ist, als der Apfel vom nicht BIO-Bauern nebenan? Oder, dass für unsere Kinder die Glutenfreien-BIO-Reiswaffeln aus Fernostasien die bessere Jause sind als ein Butterbrot aus hiesiger Milch, und österreichischem Getreide?
Die Mandelmilch aus Südafrika und die Leinsamen aus Kasachstan….es gibt so viele Beispiele für Lebensmittel, die mich zum Kopfschütteln bringen.
In Chile verdursten die Menschen, weil Konzerne das ganze Wasser für die Avocadoplantagen brauchen. In Österreich müssen die Bauern ihre Äpfel und ihre Milch zu Dumpingpreisen verscherbeln, weil sie in Österreich nicht gekauft werden.
Mir scheint, dass Umweltschutz den Menschen wichtiger geworden ist.
Das ist Klasse.
Aber den meisten ist er nur so lange wichtig, wie die eigene Komfortzone nicht dadurch betroffen ist. Auf den Waschtrockner, die jährliche Flugreise und das schicke Auto wollen nämlich nur die wenigsten verzichten.

Wie andere Menschen leben geht mich im Grunde genommen auch garnichts an. Ich würde mir nie herausnehmen, irgendjemandem Vorwürfe für seinen Lebensstil zu machen. Aber ich bin die RatSCHLÄGE von genau diesen Menschen wirklich leid.
Ich bin die letzten 4 Jahre nicht in den Urlaub geflogen, bin die letzten 3 Jahre mit dem Zug zur Arbeit gependelt, pflanze fast alles Obst und Gemüse selbst bei uns im Garten an und kümmere mich liebevoll um unsere Hühner, die uns dankenswerter Weise mit Eiern versorgen. Außerdem hänge ich die Wäsche im Garten auf, obwohl ich einen Wäschetrockner besitze. Aber das mache ich aus Überzeugung für mich allein, bei mir Zuhause. Damit brüste ich mich nicht lauthals, und käme auch niemals auf die Idee diese Tatsachen irgendjemandem aufs Auge zu drücken 🙂
unheimlich wertvoll. Danke für diesen Blog. ❤
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Danke für deinen netten Kommentar! 🤗
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Kleiner Zusatz. Besser hätte ich es nicht formulieren können, denn genau das ist es was auch mich zornig macht. Ich selbst besitze kein Auto und keinen Führerschein. Ich selbst habe ich mich 2016 bewusst entschieden nicht mehr zu fliegen (Auslöser war das Programm von Hagen Rether, welches wir live genießen durften), ich selbst habe mich entschieden keinen Wäschetrockner mehr zu nutzen, ich selbst lass das TV Gerät bewusst an dem Tag aus, wenn ich den PC benutze. Handeln nicht laut rufen, das ist auch meine Devise.
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Danke 🤗😘 bin da voll bei dir! Wenn jeder seine Finger benutzen würde um nur ein einziges Stück Müll auf zu sammeln anststt damit auf andere zu zeigen wäre das bestimmt mehr geholfen!! 🤷
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