Manchmal werde ich gefragt, was ich denn nach der Karenz beruflich weitermachen wolle. Ich bin mir dessen zwar noch nicht so sicher, aber irgendwas wird sich schon finden. Zumindest bin ich gut gerüstet! Auch für einige Jobs die ich eigentlich nicht erlernt habe. Hier und da mangelt es vielleicht an Praxis, aber theoretisch hat sich mein Wissen während der Karenz enorm erweitert.
Beispielsweise könnte ich problemlos morgen bei der Berufsfeuerwehr einsteigen. Vom TLF 2000 bis zum MTF kenne ich alle Fahrzeuge. Von den Schläuchen und Feuerlöschern ganz zu schweigen. Kätzchen retten, Brände verhüten und löschen – alles kein Problem!
Dasselbe gilt fürs Piraten- Ritter- und Bauern-Dasein.
Ich kenne sämtliche Tiere, weiß was sie fressen und wo sie leben. Die Baumaschinen kenne ich von vorne bis hinten, in- und auswendig.
Man sieht, ich lese Kinderbücher. Gebetsmühlenartig, tagein und tagaus. Manche der Bücher habe ich schon heimlich versteckt, damit mein Großer sie nicht freudestrahlend auswählen kann und ich dann gezwungen bin es wieder vorzulesen.
An manchen Abenden, wenn ich besonders müde bin, sage ich die Bücher einfach auswendig auf und schließe dabei die Augen.

Um ehrlich zu sein glaube ich, dass den Kindern der Text nicht ganz so wichtig ist. Wenn eine bunte Raupe oder ein großer Bagger auf dem Cover ist genügt ihnen das. Würde ich heimlich Wörter wie BLASPHEMIE oder NEUROPLASTIZITÄT einbauen würde es ihnen vermutlich nicht mal auffallen solange die Sprachmelodie im gleichen Rhythmus weiterläuft wie sonst auch.
Seltsam ist auch, dass meine Kinder grundsätzlich diese Bücher zu ihren Lieblingen erwählen, bei denen ich mir gedacht hab „Wer schreibt denn so ein blödes Kinderbuch?“.
Aus diesem Grund gehen wir meistens in die Biliothek. Dort kann man die Bücher nach dem 1000 mal Vorlesen wenigstens heimlich wieder zurückbringen 🙂