Alleinsein ist etwas sehr Schönes und doch irgendwie auch Schreckliches. Spätestens dann, wenn man es muss.

Seit ich Mama von zwei kleinen Rackern bin, hat Alleinsein einen vollkommen neuen Stellenwert für mich bekommen. Ich bin praktisch nie allein. Nicht beim Telefonieren, Duschen, Baden, nicht einmal auf der Toilette.

Alleine zu sein und sich noch dazu vielleicht zu langweilen fühlt sich erst mal komisch an. Beides kommt in unserer Gesellschaft praktisch nicht mehr vor. Dank der vielen Kommunikationsmittel die sich mir bieten bin ich so gut wie nie mehr alleine. Auch wenn ich ohne Gesellschaft im Wohnzimmer sitze, hab ich immer noch meine 359 Facebookfreunde und WhatsApp Kontakte mit denen ich mich 24/7 unterhalten kann.

Ein Gefühl wie Langeweile kommt auch nicht mehr auf. Und falls doch, wird es schleunigst mit irgendeiner virtuellen Beschäftigung unterdrückt. Das habe ich so lange gemacht, bis ich verlernt hatte kreativ zu sein, und mich mit mir selbst auseinander zu setzen.

Das war mir eigentlich nie so sehr bewusst wie heute. Heute hab ich keinen Facebook Account mehr, ich bin in Karenz wodurch ich auch keine Arbeitskollegen mehr habe und mein Freundeskreis hat sich durch meine Familiengründung auch ziemlich dezimiert. Nur der härteste Kern meiner Freundinnen ist mir erhalten geblieben.

So kommt es ab und an vor, dass ich tatsächlich alleine bin. Naja, alleine mit mir. Sich mit sich selbst auseinander zu setzen erfordert Mut und kann ziemlich anstrengend sein. Aber es zahlt sich aus! 🙂

Es bietet die Chance sich endlich klar zu werden über so vieles, worüber man garnicht weiß, dass man sich darüber im Unklaren ist.

Heute weiß ich mehr denn je was ich will. Vom Leben und von Mir!

Und das ist um ehrlich zu sein ein ziemlich gutes Gefühl.