Falsch verstandene Liebe

Was macht eine gute Mutter aus?
Auf diese Frage gibt es viele Antworten, aber die meisten würden vermutlich sagen „am wichtigsten ist es, dass man sein Kind liebt“

Soweit so gut – stimmt ja eigentlich auch.

Aber wie äußert sich diese Liebe die eine gute Mutter ausmacht?
Oft habe ich den Eindruck eine „gute Mutter“ wird über optisch perfekt erscheinende Kinder definiert. Das saubere Jackerl aus Bio-Baumwolle, die orthopädisch einwandfreien Schuhe und die passende Kopfbedeckung für jede Jahreszeit/Wetterlage/Stimmung.

Was beinahe noch wichtiger ist als das perfekte Äußere ist die Frühförderung die den Kindern zu teil wird. Am besten man fängt schon vor der Zeugung damit an. Man will ja keinesfalls später dran sein als alle anderen.
Das Angebot an Frühförderungsmöglichkeiten ist gigantisch. Der WIFI-Kurs-Katalog für Erwachsene ist nichts dagegen.

Von Babyschwimmen über Baby-Yoga bis zum Englisch Kurs für 0-3 Monate alte Säuglinge ist alles dabei. Zur musikalischen Frühförderung sollte man sein Kind auch gleich nach Abnabelung schicken, es hat ja auch schon Vorkenntnisse weil es in der Schwangerschaft durch die Bauchdecke mit Mozart beschallt wurde.

Aber bleibt bei all dem Aufwand nicht die tatsächliche Liebe auf der Strecke? Pullover und Mützen grob über den Kopf der Zwerge stülpen damit man sie zum nächsten Kurs schleppen kann hat meiner Meinung nach wenig mit Liebe zu tun.

Die wahre Liebe zeigt sich in den vielen Kleinigkeiten, die tagsüber passieren. Das liebevolle über den Rücken streicheln beim Frühstück, das „ich glaub an dich“ zwischendurch und der respektvolle Umgang miteinander, auch wenn man sich ab und zu gerne an die Gurgel gehen würde.

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