Ein dehnbarer Begriff! Und um ehrlich zu sein: ein bisschen tun mir die jungen Männer leid.
Vor einiger Zeit war es bestimmt etwas einfacher als Mann zu bestehen. Die Rollen, Regeln und der Platz eines jeden war klar definiert, und alle hatten sich an diese Vorgaben zu halten, ob es ihnen nun passte oder nicht.
Davon ist heute keine Rede mehr – Gott sei dank!
Und dennoch ist es vermutlich schwieriger geworden seinen Platz als junger Mann in unserer Gesellschaft zu finden.
Auch heute noch ist es meistens so, dass auch in Familien mit zwei berufstätigen Elternteilen der Mann der Hauptversorger ist.
Soweit so gut.
Zusätzlich sollten die Männer von heute aber auch tatkräftig im Haushalt mithelfen, sich ausgiebig um ihre Kinder kümmern und natürlich Reifenwechseln, Regale aufhängen und kaputte Gegenstände reparieren. Und als ob das nicht genug wäre muss „Mann“ auch kochen, waschen und bügeln können.
Wie man sieht, hat sich der Tätigkeitsbereich der Männer und dadurch auch unsere Erwartungen an sie um einiges vergrößert.
Fast noch mehr hat sich aber auf der Beziehungsebene verändert.
Unser Mann soll ein zärtlicher Kuschelpartner aber auch ein wilder leidenschaftlicher Liebhaber sein – was er wann zu sein hat muss er „riechen“ können 🙂 das wird doch nicht zu viel verlangt sein. Schließlich ist der optimale Mann ja auch ein toller Zuhörer, Gesprächspartner und einfühlsamer Wegbegleiter.
Und was noch wichtig ist: er soll uns Komplimente machen. Selbstverständlich nur solche Komplimente die wir hören wollen und auch nur dann wenn wir gerade dazu in Stimmung sind. Ansonsten kann es sein, dass er schneller mitten in der #metoo Debatte steckt als ihm lieb ist.
Kurz und gut: wir Frauen angeln uns einen Dobermann weil wir das wilde, leidenschaftliche, impulsive Temperament suchen. Dann aber dressieren wir ihn in jahrelanger Kleinstarbeit zum Golden Retriever – dem optimalen Familienhund.
Und wenn wir dann den treuherzigen, gemütlichen, kinderlieben Golden Retriever Zuhause haben sind wir frustriert, denn eigentlich wollten wir ja den leidenschaftlichen Dobermann 🙂
Garnicht so einfach die Sache mit Männern und Frauen! 🙂
Über Kommentare, Anregungen, Kritik würde ich mich sehr freuen.
PS: Die Geschichten sind natürlich frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Situationen sind rein zufällig.
Guter Beitrag und so zutreffend!
Möchte einige Erfahrungen von mir dazufügen:
Habe mit einem Verwandten gesprochen (Jahrgang 1921) der so gerne mit seine Kinder mit dem Kindetwagen chauffiert hätte, das warum ihm unmöglich weil es als unmännlich galt.
Die Ehe meiner Großeltern (Jahrgang 1909 u. 1914) war sehr ausgeglichen und von gegenseitigen Respekt geprägt. Obwohl die damals üblichen Rollen eingehalten wurden.
Ein junges Paar von heute hält es so: Er kocht, wäscht die Wäsche und kauft ein. Vollkommen legitim und gleichwertig
Schön ist es, wenn jedes Paar sich seine eigenen Rollen ausmacht, die genau für sie persönlich passen. Das kann sich auch im Lauf der Beziehung ändern.
Für mich finden ich, dass jeder seine Fähigkeiten hat und so für eine harmonische Beziehung beiträgt.
Mainstream hin oder her.
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Danke 😊👍 stimmt voll und ganz. Frei nach dem Motto: jedem das seine und mir das meine
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Für uns Menschen ist es manchmal schon schwierig, unsere natürliche hormonelle Ausstattung (Veranlagung) bzw. deren Einfluss auf unser Verhalten mit unserer Kultur unter einen Hut zu bringen.
Mit der Zivilisation ist das oft noch schwieriger.
Eckhardt Kiwitt, Freising
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Stimmt 😊👍 danke für den tollen Input
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Liebe Sonja,
da Du mir einen netten Kommentar in meinem Blog dagelassen hast, mache ich dasselbe nun auch hier 🙂 Irgendwie erinnert mich Deine Beschreibung doch sehr an Situationen, die auch ich – von der anderen Seite betrachtet jeden Tag erlebe. Mach weiter so mit solch tollen Beiträgen. Vielleicht sollte ich bei mir auf dem Blog dann mal die „andere Seite“ vertreten.
LG und einen entspanntend Abend!
Frank
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Das ist eine lässige Idee 🙂 mich interessiert immer die Einschätzung „der anderen Seite“
Das erweitert meinen Horizont!
Liebe Grüße!
Sonja
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